Farbmanagement Digitaldruck
3 Schritte zu einem erfolgreichen Farbmanagement
Warum ist Farbmanagement im Digitaldruck so wichtig?
Die menschliche Farbwahrnehmung ist ein komplexer biologischer Prozess. Insofern ist es schwierig Farben genau zu beschreiben und zu definieren. Jeder Mensch hat eine etwas andere Wahrnehmung.
Die Herausforderung im Digitaldruck besteht darin eine definierte Farbe genau wieder zu geben.
Dabei ist nicht nur die Beschreibung der Farbe an sich schon eine Herausforderung, sondern auch die verschiedenen Wiedergabeeigenschaften der am Druckprozess beteiligten Geräte und Maschinen. Diese hängen von einer Vielzahl von Faktoren, wie Bildschirmbauart, Chip in der Digitalkamera, verwendete Farben und nicht zuletzt vom Bedruckstoff ab. Diese verschiedenen Systeme durchgängig zu gestalten und auf allen Geräten die gleiche, oder zumindest annähernd gleiche Farbwiedergabe zu gewährleisten, ist Aufgabe des Farbmanagements.
Bedeutung der Farbsysteme RGB, CMYK und Lab
Um eine Farbe wiedergeben zu können muss diese zunächst exakt beschrieben werden. Eine Beschreibung in RGB Tönen oder CMYK Mischverhältnissen sagt im Grunde gar nichts aus, da LEDs im Bildschirm und Druckfarben unterschiedliche Eigenschaften haben können. Das gleiche CMYK Mischverhältnis gedruckt auf unterschiedlichen Maschinen mit Farben unterschiedlicher Hersteller führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Aus diesem Grund muss ein funktionierendes Farbmanagement schon hier ansetzen, es muss eine allgemeinverbindliche Beschreibung der Farbe gefunden werden, die durchgängig über alle Prozessschritte gilt.
Ein solches System wurde durch den lab Farbraum gefunden. Diese wurde auf Basis der Wahrnehmung des menschlichen Auges erstellt. Der lab Farbraum wird durch ein dreidimensionales Koordinatensystem dargestellt.
Farbmanagement-Workflow über alle Geräte und Maschinen
Jede Farbe bekommt darin einen definierten Platz zugewiesen, der durch Helligkeit und Farbton bestimmt wird. Dieser Farbraum wird sozusagen als „Übersetzungshilfe“ zwischen den einzelnen Geräten verwendet. So können die verschiedenen Geräte kalibriert werden um festzulegen wie sie Farben wiedergeben müssen um eine Farbe korrekt darzustellen. Bei einem Drucker werden definierte Farbfelder ausgemessen um festzustellen welche Differenzen der Drucker bei der Wiedergabe der Farben im Vergleich zum lab Farbraum hat, aus diesen Differenzen wird errechnet wie der Drucker seine Farben zusammensetzen muss um die Farben korrekt zu drucken. Werden alle Geräte und Maschinen im Workflow korrekt kalibriert(also Kameras, Bildschirme etc.) kann ein Farbmanagement aufgebaut werden, bei dem alle Geräte die gleiche Farbwiedergabe gewährleisten.
3 Schritte zu einem erfolgreichen Farbmanagement
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1. Einschränkung der zu kalibrierenden Materialien und Auflösungen
Es macht Sinn nicht alle denkbar möglichen Bedruckstoffe für eine Kalibrierung heranzuziehen, sondern sich hier auf die Materialien zu beschränken, die in den meisten Fällen Verwendung finden. Materialien, die nur selten gebraucht werden können farbsicher entweder mit einem weißen Unterdruck produziert werden oder durch Anpassung direkt im RIP relativ gut eingestellt werden. Natürlich benötigt der Bediener, die dazu nötige Erfahrung und ein „gutes Auge“. Außerdem sollte man sich für ein bis zwei Einstellungen entscheiden, mit den später gedruckt wird. Jede Auflösung und Tröpfchengröße verändert wieder den Farbeindruck und muss neu kalibriert werden.
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2. Gründliche Kalibrierung auf die ausgewählten Materialien
Eine Kalibrierung erfordert immer Zeit und Muße. Diese Zeit sollte man sich allerdings nehmen und die Kalibrierung gründlich durchführen, um sichere Druckergebnisse zu erhalten. Aus dieser Kalibrierung können dann die nötigen Profile erstellt werden.
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3. Kalibrierung von Monitoren
Mit den geschriebenen Farbprofilen, können schlussendlich auch die Monitore kalibriert werden. Dies ermöglicht einen relativ genauen Farbeindruck bereits in der Vorstufe, so dass am Drucker selbst nur noch kleinere Anpassungsarbeiten nötigen sein sollten. Damit kann der komplette Workflow beschleunigt werden. Das Feld des Farbmanagements ist groß und birgt viele Überraschungen.
Die oben beschriebenen Punkte stellen natürlich nur einen sehr kurzen Abriss zu dem Thema dar. Die Einführung eines funktionierenden Farbmanagements erfordert in erster Linie Geduld und kann nicht schnell erledigt werden. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Prozess, der viele Einflussfaktoren besitzt.
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